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Neues Spotify-Payout-Modell: Warum erst ab 1.000 Streams etwas ausgezahlt wird

von | 07. Januar 2025 | Know How, Spotify

Spotify hat Anfang 2024 eine gewichtige Änderung am Royalty-System vorgenommen: Tracks müssen innerhalb von 12 Monaten mindestens 1.000 Streams erreichen, um überhaupt in den Auszahlungs‑“Topf” aufgenommen zu werden. Warum? Um:

  • Klein-Einnahmen zu bündeln: Songs mit weniger als 1.000 Plays generierten oft nur ein paar Cent im Monat – was häufig unterhalb der Distributions‑Auszahlungsgrenze lag und praktisch nie beim Künstler ankam.
  • Streaming‑Missbrauch zu verhindern: Das neue Modell entmutigt Bot‑Streams und „Noise“-Abzocke (z. B. kurze Clips in Endlosschleife).
  • Mittel umzuverteilen: Spotify schätzt, dass durch die Demonetarisierung dieser vielen Songs rund 40 Millionen US‑Dollar jährlich wegfallen, welche künftig in populärere Werke umverteilt werden

Auswirkungen für dich als Musiker*in

  • Kein Cent für <1.000 Streams: Selbst wenn dein Song 900 Mal gestreamt wird, bekommst du 0 USD von Spotify.
  • Spätere Abrechnung: Wenn dein Song in den ersten Quartalen die 1000 Streams noch nicht erreicht hat, aber danach dann schon, erhälst du die Erlöse entsprechend erst später als es bislang der Fall war.
  • Höherer Fokus auf Hits: Das System belohnt Tracks mit echter Reichweite – Tracks mit über 1.000 Streams erhalten damit sogar mehr pro Stream, weil der Gesamt-Topf umverteilt wird.
  • Kampf gegen Streamingbetrug: Mehr Maßnahmen gegen Bots & Click Farms sichern den Künstlern fairere Einnahmen

Mehr Infos bei Spotify

Detaillierte Informationen zur “Modernisierung” des Lizenzzahlungssystem gibt es direkt bei Spotify zu lesen.

Tipps, damit deine Songs über die 1.000‑Grenze kommen

Das neue Auszahlungssystem bei Spotify macht es für Musiker*innen wichtiger denn je, mit ihren Veröffentlichungen eine gewisse Mindestreichweite zu erzielen. Damit deine Tracks künftig nicht mehr unter der 1.000‑Stream-Grenze verharren und leer ausgehen, brauchst du eine kluge Release-Strategie, gute Vernetzung und ein paar gezielte Maßnahmen im Marketing. Hier sind konkrete Tipps, wie du das erreichst:

Nutze kuratierte Playlists – von Spotify und unabhängigen Anbietern

Playlists sind einer der stärksten Hebel, um organische Reichweite auf Spotify zu erzeugen:

  • Pitch deinen Song aktiv an Spotify über das „Spotify for Artists“-Tool – möglichst mindestens eine Woche vor Release. Die Chancen auf eine redaktionelle Playlist steigen mit guter Metadatenpflege und klarer Genrezuordnung.
  • Recherchiere nach Indie-Playlist-Kuratoren (z. B. auf SubmitHub, Groover oder Soundplate). Auch kleinere Playlists mit 500–5.000 Followern können deine Streams konstant ankurbeln.
  • Erstelle eigene thematische Playlists, in die du dich zwischen andere passende Acts einordnest. Dadurch erhöhst du die Chance, von Algorithmen als relevant erkannt zu werden.

Veröffentliche regelmäßig – statt einmal pro Jahr ein ganzes Album

  • Einzelne Singles sind heute oft effektiver als komplette Alben. Jede neue Veröffentlichung bietet einen neuen Anlass zur Aufmerksamkeit.

  • Der Spotify-Algorithmus belohnt regelmäßige Aktivität – z. B. durch die Präsenz in Release-Radars oder das Wiederauftauchen in personalisierten Feeds.

  • Selbst Remixe, Akustikversionen oder Kollaborationen können als eigene Werke zählen und neue Zielgruppen ansprechen.

Nutze Social Media, um gezielt Streams zu generieren

Deine Musik allein reicht oft nicht – Storytelling und Interaktion entscheiden, ob Menschen auch tatsächlich klicken:

  • Erzähle in kurzen Clips oder Posts die Geschichte hinter dem Song – z. B. Entstehung, Textinhalte, Studiomomente.
  • Erstelle Reels, Shorts oder TikToks mit einem markanten Teil deines Songs (Hook/Drop). Nutze passende Hashtags und Trends.
  • Baue eine Community auf, die bewusst supportet – also nicht nur hört, sondern auch in Playlists speichert, teilt oder Herzen klickt.

Kooperiere mit anderen Artists

  • Kollaborationen bringen automatisch mehr Sichtbarkeit, da du Zugriff auf die Fanbase der anderen Person erhältst – besonders effektiv bei Cross-Genre-Kollabs oder internationalen Features.
  • Auch gemeinsame Live-Sessions, gegenseitige Playlist-Platzierungen oder Shoutouts in Social Media können helfen, Streams zu bündeln.
  • Lass andere Künstler*innen Remixe oder Covers deiner Songs machen – das schafft neuen Content und weitere Veröffentlichungspunkte.

Lerne die Algorithmen verstehen – und arbeite mit ihnen

Spotify verwendet zahlreiche algorithmische Empfehlungs-Systeme, darunter:

  • Release Radar (für alle Follower)
  • Discover Weekly (für neue Hörer*innen)
  • Radio & Autoplay-Funktionen nach Tracks oder Künstlern

So kannst du sie positiv beeinflussen:

  • Achte auf gute Songstruktur (z. B. Hook nach 30 Sekunden).
  • Verwende aussagekräftige Genres, Stimmungen & Tags beim Upload über deinen Distributor.
  • Fördere das Speichern und Wiederhören deines Tracks – das ist für den Algorithmus wichtiger als ein einmaliger Klick.

Investiere – gezielt – in Promotion

Du brauchst kein Riesenbudget, aber ein paar gezielte Investitionen können den Unterschied machen:

  • Instagram- oder TikTok-Anzeigen direkt auf den Spotify-Link.
  • Playlist-Pitching-Plattformen (z. B. Groover, SubmitHub) mit ausgewählten Kampagnen.
  • Tools wie Presave um Fans automatisiert zum Speichern & Folgen zu bewegen.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel kann keinen Anspruch auf Aktualität haben, da er sich mit einem externen Tool/Dienst befasst und nur den Stand des o.g. Zeitpunktes der Erstellung des Artikels reflektieren kann. Wir versuchen wichtige Tools, die wir auch selbst nutzen würden, aber regelmäßig zu überprüfen und etwaige Änderungen (z.B. im Anmeldeprozess) in unsere Artikeln zu übernehmen.