Was ist Youtube Content-ID? Oder: Warum erhält mein Musikvideo bei YouTube eine Warnung?
Habt ihr ein Musikvideo bei YouTube hochgeladen und nun eine Copyright-Benachrichtigung erhalten?
… dann geht es euch wie vielen anderen Künstler*innen. Wir erhalten immer wieder Fragen der Art „Unsere neulich über euch veröffentlichte Single XY haben wir auch mit einem Youtube-Video veröffentlicht. Allerdings erzählt uns Youtube jetzt, dass die verwendete Musik Copyright-geschützt ist und wir das Video deswegen nicht monetarisieren können. Was sollen wir tun?“. Wir versuchen mit diesem Blog-Artikel etwas Licht ins Dunkle zu bringen.
Was ist Content-ID?
Content-ID ist ein von YouTube entwickeltes System, das es Rechteinhabern ermöglicht, ihre urheberrechtlich geschützten Inhalte automatisch auf der Plattform zu erkennen und zu verwalten. Es verwendet fortschrittliche Audio- und Videoerkennungstechnologien, um hochgeladene Videos mit einer Datenbank abzugleichen, die von Rechteinhabern zur Verfügung gestellte Referenzdateien enthält.
Wie funktioniert Content-ID?
- 1. Referenzdatei-Upload: Rechteinhaber (z.B. Musiklabels, Filmstudios) laden ihre Referenzdateien in die Content-ID-Datenbank hoch. Diese Dateien können Audio-, Video- oder beides enthalten. Das machen wir für euch im Zuge eines normalen digitalen Releases eurer Musik.
- 2. Videoabgleich: Jedes Mal, wenn ein Video auf YouTube hochgeladen wird, wird es mit den Referenzdateien in der Content-ID-Datenbank abgeglichen. Dieser Prozess dauert nur wenige Sekunden und verläuft automatisiert durch YouTube selbst.
- 3. Erkennung und Anspruch: Wenn Content-ID eine Übereinstimmung findet, kann der Rechteinhaber (das sind wir für euch) festlegen, wie mit dem erkannten Inhalt verfahren werden soll. Die Optionen umfassen:
- Monetarisierung (standardmäßig durch uns eingestellt): Anzeigen werden im Video geschaltet und die Einnahmen fließen an den Rechteinhaber.
- Blockieren: Das Video wird in bestimmten Regionen oder weltweit gesperrt.
- Verfolgen: Der Rechteinhaber erhält Statistiken über die Videoaufrufe, ohne es zu monetarisieren oder zu sperren.
Unsere Empfehlungen und Standardvorgehensweise
Wenn eine eurer Veröffentlichungen über uns bei YouTube Content ID registriert wird, ist standardmäßig eingestellt, dass der Track monetarisiert wird, sobald jemand ein Video mit dieser Musik auf YouTube hochlädt. Die Erlöse aus der Monetarisierung werden anschließend wie normale Streaming-Einnahmen mit euch abgerechnet.
Wichtig zu wissen: Die Monetarisierung erfolgt erst, wenn der jeweilige YouTube-Kanal u.a. mindestens 1.000 Abonnenten hat. Die genauen Richtlinien von Youtube dazu findet ihr hier.
Da YouTube nicht erkennen kann, ob ihr selbst ein Video mit eurer Musik hochladet oder ob es sich um einen fremden Nutzer handelt, der beispielsweise ein Katzenvideo mit eurem Track unterlegt, erscheint bei jedem Video mit eurer Musik eine Benachrichtigung von YouTube.
Diese Benachrichtigung mag drastisch klingen, weist aber lediglich darauf hin, dass ihr dieses Video nicht eigenständig monetarisieren könnt. Die Monetarisierung erfolgt – wie oben beschrieben – durch uns, sobald die Bedingungen erfüllt sind. Ihr könnt die Benachrichtigung also getrost ignorieren und euer Video wie gewohnt veröffentlichen.
Falls ihr aus irgendeinem Grund euer Video selbst monetarisieren möchtet, können wir den sogenannten „Claim“ auf das Video entfernen. In diesem Fall können sowohl ihr als auch andere Nutzer die Musik verwenden und das Video eigenständig monetarisieren.
Alternativ besteht die Möglichkeit, die Nutzung eines Titels komplett zu sperren. Davon raten wir allerdings ab, da auch ihr in diesem Fall kein Video mit der entsprechenden Musik hochladen könntet.
Das Dashboard deines Musixmatch Kontos
Fazit
Content ID ist ein wichtiges und hilfreiches Tool, um die Nutzung eurer Musik in YouTube-Videos zu überwachen und eine faire Entlohnung durch Monetarisierung sicherzustellen.
Aus Sicht von Künstler*innen mag die Benachrichtigung über mögliche Urheberrechtsverletzungen und die damit verbundene Sperrung der eigenständigen Monetarisierung zunächst irritierend wirken, zumal die Formulierungen oft drastisch klingen. Lasst euch davon jedoch nicht verunsichern.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel kann keinen Anspruch auf Aktualität haben, da er sich mit einem externen Tool/Dienst befasst und nur den Stand des o.g. Zeitpunktes der Erstellung des Artikels reflektieren kann. Wir versuchen wichtige Tools, die wir auch selbst nutzen würden, aber regelmäßig zu überprüfen und etwaige Änderungen (z.B. im Anmeldeprozess) in unsere Artikeln zu übernehmen.